Wo du Totenzettel deiner Vorfahren finden kannst

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Es ist ein Gefühl, das schwer in Worte zu fassen ist – dieses prickelnde Kribbeln, das sich in deinem Bauch breit macht, wenn du eine Spur zu einem lang verlorenen Vorfahren entdeckst. Das Gefühl, dass du einem Teil deiner Geschichte auf der Spur bist, der dir zuvor verborgen geblieben ist.

Erste Sterbebildchen gab es schon im 17. Jahrhundert, populär wurden sie jedoch erst ab ca. Mitte des 19. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit enthielten sie ganze Lebensgeschichten – Geburtsdatum und -ort, Namen der Eltern und Ehepartner, Anzahl der Kinder, manchmal sogar Angaben zu Freizeitaktivitäten in Vereinen. Totenzettel von Soldaten auf dem 2. Weltkrieg wurden oft mit einem Foto versehen.

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Ab den 1970er Jahren wurden die Angaben zum Leben der Verstorbenen auf Totenzetteln spärlicher. Seit den 2000er Jahren enthalten sie dafür immer häufiger ein Foto des Verstorbenen zu Lebzeiten.

Doch wie kannst du nun an Sterbebildchen deiner Vorfahren kommen?

Frage deine Verwandten

Totenzettel werden oft für immer aufbewahrt. Besonders die älteren Generationen haben meistens irgendwo ein Kistchen im Schrank, in dem sich ein Stapel alter Sterbebildchen befindet. Darum solltest du in deiner Familie einfach ganz direkt nach solchen Zetteln fragen. Vielleicht haben deine Verwandten nicht sofort im Kopf, wo sie die Totenzettel aufbewahren, aber wenn ihnen beim nächsten Aufräumen ein Sterbebildchen in die Hand fällt, werden sie sich an dich zurückerinnern.

Von meiner Oma habe ich viele Totenzettel erhalten – zum Beispiel auch den von Josefine Engels, der Dame auf diesem Hochzeitsbild.
Bitte beachte meine Bildhinweise.

Durchsuche Totenzettel-Datenbanken im Internet

Eine der größten mir bekannten Datenbanken ist die Totenzettel-Sammlung der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde (WGfF). Sie enthält Stand Mai 2020 mehr als 515.000 Sterbebildchen. In dieser Sammlung bin ich schon mehr als einmal fündig geworden. So fand ich zum Beispiel den Totenzettel des im Krieg gefallenen Bruders meiner Uroma, Heinz Maubach – mit Foto. Das war ein ziemlicher Gänsehaut-Moment. Auch den Totenzettel der ältesten Schwester meines Urgroßvaters konnte ich dort finden. Sie war 1920 mit nur 22 Jahren verstorben. Und sogar der Totenzettel meines Ururgroßvaters ist in der Totenzettelsammlung hinterlegt!

Mein Urgroßonkel Heinz Maubach in der Totenzettel-Sammlung der WGfF.
Totenzettel von Katharina Königs, der Schwester meiner Urgroßmutter. Neben ihrer Sterbeurkunde ist das das einzige Dokument, was ich von ihr habe.
Totenzettel von Hubert Königs.

Ein weiteres Beispiel ist die Totenzettel-Datenbank des Vereins für Computergenealogie (CompGen). Leider dürfen die Bilder der originalen Zettel nicht mehr abgebildet werden. Ihr könnt aber trotzdem viele Daten dort finden.

Totenzettel-Sammlungen von Geschichtsvereinen

Auch Geschichtsvereine verfügen über Sammlungen von Totenzetteln. Diese sind zwar meistens schon digitalisiert in den oben genannten Datenbanken zu finden, aber nachfragen kannst du trotzdem noch mal. Geschichtsvereine sind allgemein ein guter Anlaufpunkt für deine Familienforschung – wie sie dir helfen können, kannst du in diesem Artikel erfahren.

Sterbebilder auf Flohmärkten & bei eBay

Antiquare wissen um die Wichtigkeit von Sterbebildchen für Ahnenforscher. Daher bieten sie ihre Funde oft auf Flohmärkten oder bei ebay an. Gerade im Moment erhalte ich dort für die Suche nach „Totenzettel“ 232 Ergebnisse, für die Suche nach „Sterbebild“ sogar fast 3000. Gerade militärische Sterbebildchen werden dort angeboten. Mit etwas Glück kannst du auch hier fündig werden.